© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/97  11. Juli 1997

 
 
Falklandkrieg: Auf den Inseln herrscht weiterhin Belagerungszustand
Die Uhr ist angehalten
von Rolf Helfert
 

Im Frühsommer 1982 traute die Weltöffentlichkeit kaum ihren Augen. Zwei Staaten der westlichen Hemisphäre, Argentinien und Großbritannien, bekriegten sich in einer Manier, wie man es zuletzt in der Ära der Kanonenboote erlebt hatte. Mehr als 70 britische Kriegsschiffe dampften in wochenlanger Fahrt Richtung Südatlantik.

Die beiden Mächte stritten um kleine Eilande, die auf einem Globus schwer zu erkennen sind: die Falkland-Inseln, bestehend aus zwei Haupt- sowie über 100 Kleinstinseln, alle zusammen etwa so groß wie das Land Brandenburg. 1.800 Briten, meist Schafzüchter, lebten auf den Falklands, die Großbritannien unterstehen, obwohl die argentinische Küste nur 500 km, England jedoch 13.000 km entfernt liegt. Geographisch betrachtet ist das genauso unsinnig, als wollte Argentinien den Besitz der englischen Kanalinsel Wight beanspruchen.

Am 2. April 1982 besetzten argentinische Truppen handstreichartig die Falklands. Nach einem zweistündigen Kampf, der sich vor allem nahe der Hauptstadt Port Stanley ereignete, übernahm General Menendez das Kommando. Der britische Gouverneur und seine Schutztruppe, 22 Marinesoldaten, wurden auf das Festland abtransportiert und flogen von dort nach London.


 
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